Ralph Waldo Emerson wurde einmal gefragt, was wir tun würden, wenn die Sterne nur einmal alle tausend Jahre sichtbar würden. Niemand würde in dieser Nacht schlafen, natürlich. Die Welt würde religiös in dieser Nacht. Wir würden uns ekstatisch für die Herrlichkeit Gottes begeistern. Stattdessen erscheinen die Sterne jede Nacht, und wir sitzen vor unseren TV-Geräten.

Paul Hawken

 

Zukunftsprognosen sagen voraus,

was aller Wahrscheinlichkeit nach eintreten wird,

wenn Menschen nicht handelnd eingreifen

und wenn nichts Unerwartetes geschieht.

Hannah Arendt

Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.
Wenn das Zufällige und Ungefähre
verstummte und das nachbarliche Lachen,
wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,
mich nicht so sehr verhinderte am Wachen:

Wir sind hier um etwas Schönes zu erschaffen. Ich nenne es: “die schönere Welt, von der unsere Herzen wissen, dass sie möglich ist”. Wenn diese Wahrheit immer tiefer einsinkt, und wenn die Konvergenz der Krisen uns aus der alten Welt herausdrängt, werden die Menschen unvermeidlich mehr und mehr von dieser Wahrheit leben: der Wahrheit, dass mehr für dich nicht weniger für mich ist; der Wahrheit, dass ich was ich dir antue auch mir antue; der Wahrheit eines Lebens, in dem man gibt, was man kann und nimmt, was man braucht. Wir können damit sofort beginnen.

Charles Eisenstein

 

Im Anfang (...) entschied der göttliche Grund des Seins, sich dem Zufall (...) hinzugeben. Und zwar gänzlich: Da sie einging in das Abenteuer von Raum und Zeit, hielt die Gottheit nichts von sich zurück (...). Damit Welt sei, und für sich selbst sei, entsagte Gott seinem eigenen Sein; er entkleidete sich seiner Gottheit, um sie zurückzuempfangen von der Odyssee der Zeit, beladen mit der Zufallsernte unvorhersehbarer zeitlicher Erfahrung, verklärt oder vielleicht auch entstellt durch sie. (...) Jeder Artenunterschied, den die Evolution hervorbringt, fügt den Möglichkeiten von Fühlen und Tun die eigene hinzu und bereichert damit die Selbsterfahrung des göttlichen Grundes. (...) Die Schöpfung war der Akt der absoluten Souveränität, mit dem sie [Anmerkung: die Gottheit] um des Daseins selbstbestimmter Endlichkeit willen einwilligte, nicht länger absolut zu sein - ein Akt also der göttlichen Selbstentäußerung. (...) Nachdem er sich ganz in die werdende Welt hineingab, hat Gott nichts mehr zu geben: Jetzt ist es am Menschen, ihm zu geben.

Hans Jonas

Für wenigstens weitere hundert Jahre müssen wir uns selbst und andere darauf verpflichten, dass Betrügen fair ist und Fairness Betrug, denn Betrug ist nützlich und Fairness ist es nicht. Gier, Wucher und Sicherheitsstreben müssen noch für ein wenig länger unsere Götter sein.

John Maynard Keynes

Und was heißt, mit Liebe arbeiten?

Es heißt, das Tuch mit Fäden weben, die aus euren Herzen gezogen sind, als solle euer Geliebter dieses Tuch tragen.
Es heißt, ein Haus mit Zuneigung bauen, als solle eure Geliebte in dem Haus wohnen.
Es heißt, den Samen mit Zärtlichkeit säen und die Ernte mit Freude einbringen, als solle euer Geliebter die Frucht essen.
Es heißt, allen Dingen, die ihr macht, einen Hauch eures Geistes einflößen und zu wissen, dass die selig Verstorbenen um euch stehen und zusehen.

Kahlil Gibran

"Das Raubtier Mensch will seine Überlegenheit bewusst steigern, weit über die Grenzen seiner Körperkraft hinaus. .... Das Denken, das Berechnen der größeren Wirkung ist das erste. Ihr zuliebe versteht man sich darauf, ein wenig von seiner persönlichen Freiheit aufzugeben. Innerlich bleibt man ja unabhängig. Aber kein Schritt in der Geschichte lässt sich zurück tun. Die Zeit und also das Leben sind nicht umkehrbar. Einmal an die Tätigkeit zu mehreren gewöhnt und an ihre Erfolge, verwickelt sich der Mensch immer tiefer in diese verhängnisvollen Bindungen. Das unternehmende Denken greift immer stärker in das Seelenleben ein. Der Mensch ist Sklave seines Gedankens geworden."

Oswald Spengler

"Im Gefängnis war mein Glaube für eine Weile erschüttert. Dort verzagte ich für einen Augenblick und schrie in meinem Herzen zu Gott hinaus: Was geschieht mir da? Ich glaubte, dass ich eine Mission hätte, für mein Volk und Vaterland zu wirken. Ein Tag verging und ein zweiter und ein dritter, dann sprach von innen her eine Stimme zu mir: Warte! Da wurde ich ruhig und wartete."

Sri Aurobindo

"Für mich gibt es keine Zufälle. Alles macht Sinn, ist miteinander verbunden, und das Richtige geschieht zum richtigen Zeitpunkt. Wir müssen nicht miteinander konkurrieren, nicht gegeneinander sein, besser als der andere, sondern können in einem neuen Miteinander füreinander da sein."

Heidemarie Schwermer

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